Montag, 28. September 2015

kids: Märchenstunde

Unser Sohn hört unglaublich gerne die Lieder von den Kita-Fröschen. In der CD-Reihe "Die 30 Besten" gibt es nicht nur die traditionellen Kinderlieder, sondern auch sehr viele lehrreiche, lustige, positive und ermutigende Lieder. Wir hören die CD´s jeden Tag und den ganzen Tag. Es wird mitgesungen, mitgetanzt und mitgemacht. Als ein neues Mitglied in unserem Alltag sollte nun die CD „Die 30 Besten - Märchenlieder für Kinder“ werden. Doch dann kam mir der Gedanke: Kennt er überhaupt Rumpelstilzchen oder die ganze Geschichte von Hänsel und Gretel? Werden das nur weitere, einfache Lieder für ihn sein? Eigentlich müsste er doch zu den Liedern die jeweiligen Geschichten kennen… 

Und so kam mir zum einen die nächste Beschäftigungsidee und zum anderen konnte ich so intensiv Zeit mit meinem Großen verbringen: Bevor „Die 30 Besten - Märchenlieder für Kinder“ bei uns täglich mehrmals abgespielt wird, werde ich ihm jeden Tag zu den Märchenliedern, die dazu passenden Geschichten vorlesen. Hört sich viel an. 30 Grimm oder Andersen Geschichten. Und das im Original. Aber bis jetzt - wir sind gerade bei Lied 5 "Schneewittchen" - klappt es sehr gut! Zugegeben, einiges muss ich ihm genauer erklären, einige Worte übersetzen, doch er zeigt sich geduldig und interessiert. 

Nach dem Vorlesen, erzähle ich ihm die Geschichte noch einmal in „unserer Sprache“. Es wird mit Händen und mit Füßen, mit hoher und mit tiefer Stimme und mit ganz viel Mimik und Gestik alles nachgespielt. Das ist total klasse! Und lustig! Ja, schon irgendwie Theater ;) Und obwohl es kein richtiges Drehbuch zu unserem Stück gibt, läuft es wie geschmiert! 

Und weil wir nach unserem Theaterstück so aufgebraust sind, folgt zum Schluss ein ruhigerer Teil. Wir malen aus! Zu jeder Geschichte drucke ich noch ein Ausmalbild aus. Er findet Ausmalen total langweilig! Er versteht auch gar nicht, wozu man ausmalt. Brauch man doch gar nicht. Dauert viel zu lange! Doch, wenn wir zu Hänsel und Gretel das Hexenhaus bunt anmalen und über die Geschichte noch einmal reden, dann ist es auf einmal nicht mehr ganz so langweilig ;) Bei Rapunzel ist ihm sogar eine Bastelidee gekommen: Wie wäre es, wenn wir aus der Küchenrolle einen Turm bauen? - sehr gut - ;) 

Anhand solcher Märchen, in denen auch Hexen vorkommen, versuche ich ihm zu zeigen, dass es nicht nur gute, sondern auch schlechte, böse Menschen gibt. Der Schein trügt. Kinder müssen sich in Acht nehmen, wenn eine fremde Person ihnen etwas Schönes, Süßes anbietet. 

Mein Großer und ich genießen die gemeinsame Zeit miteinander, wenn wir  Lesen, Spielen, Improvisieren, Malen und Reden. Ich bin schon auf seine Augen gespannt, wenn er dann in den Märchenliedern unsere gemeinsame Zeit wiederfindet. Und als ich ihn beim zweiten Märchen gefragt habe, ob er noch weiß, wer Hänsel und Gretel geschrieben hat, meinte er: Der Drucker! ...

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